Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, liebe Freunde der UBE Eisingen,
noch vor wenigen Wochen hätten wir uns das alles nicht vorstellen können: Schulen und Kindergärten geschlossen, Stillstand in manchen Wirtschaftszweigen, öffentliche Veranstaltungen abgesagt, Gottesdienste sind nicht mehr möglich, eine Ausgangsbeschränkung begrenzt Kontakte auf ein Minimum.
Viele leiden unter der Einsamkeit oder haben existenzielle Nöte und Ängste. Für Familien ist es eine Belastung, besonders dann, wenn wirtschaftliche Sorgen und die Situation, in der Wohnung eingeengt zu sein, Problemeverschärfen.
Das Personal im medizinischen Bereich, in den Seniorenheimen und Behinderteneinrichtungen, all die Menschen, die unser System am Laufen halten, leisten Enormes, gefährden zum Teil die eigene Gesundheit und haben größte Wertschätzung verdient!
Das Corona-Virus bringt die einen an die Belastungsgrenze, die anderen zwingt es zum Stillstand. Es ist eine große Herausforderung für uns alle. Umso wichtiger ist es,pragmatische Lösungen zu finden und füreinander da zu sein, aufeinander zu achten.
In weiten Bereichen gelingt dies auch sehr gut. Von einigenalleinstehenden Menschen höre ich, wie sich die Nachbarn kümmern. Bitte achten Sie darauf, ob es vielleicht auch in Ihrem Umfeld jemanden gibt, der Hilfe braucht. Oft genügt schon ein Anruf, ein nettes, aufmunterndes Wort.
Erfreulich ist, wie schnell sich Menschen bereiterklärt haben, zu helfen und welche Ideen entwickelt werden: Geschäfte bieten Lieferservice an, Gesichtsmasken werden selbst genäht, ganz neue Wege der Kommunikation werden entdeckt. Auchunsere Pfarrerin können wir jetzt auf Youtube erleben.
Auf viele Rituale, die wir gerade mit der Osterzeit verbinden, müssen wir in diesem Jahr verzichten. Der Kirchgang oder Besuche sind nicht möglich. Abgesagt ist auch die feierliche Erstkommunion, auf die sich Kinder unserer Gemeinde mit ihren Familien eingestellt haben.
Viele Fragen treten auf, was wir im Zusammenhang mit der Ausgangsbeschränkung überhaupt noch machen dürfen. Dazu gibt es zahlreiche Hinweise in den Medien. Einer davon hat mir ganz besonders gefallen:
Osterferien mit Ausgangsbeschränkung: Was in Bayern erlaubt ist
Ostereiersuche kann trotzdem stattfinden
Was die Ostereiersuche anbelangt, ist Münchens Polizeisprecher Marcus da Gloria Martins optimistisch: Er sei sich sicher, dass die Osterhasen mit kreativen Wegen Osterüberraschungen ausliefern würden, ohne dabei gegen die Ausgangsbeschränkung zu verstoßen. Auch für Eltern ohne Garten gebe es Wege, die Ostereiersuche stattfinden zu lassen: „Wenn sie keinen eigenen Garten haben, aber eine Wiese in der Nachbarschaft und da ist keiner drauf, dann werden Sie keinen Polizisten in Bayern erleben, der da mit harter Hand durchgreift.“
Allerdings mit einer Einschränkung – auch hierbei gilt wie bei allen Outdoor-Aktivitäten derzeit: Abstand halten.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen trotz aller Einschränkungen ein frohes Osterfest. Ich hoffe, dass zu Ihnen jemand einen kreativen Weg findet, Freude zu schenken oder dass Sie diese Freude anderen bereiten.
Das Corona-Virus kennt keine Grenzen, es zwingt uns zum Innehalten, in größeren Zusammenhängen zu denken, vieles zu hinterfragen. Wir sollten uns darauf besinnen, was wirklich wichtig ist und wie wir mit unseren Stärken die Krise meistern und danach vielleicht manches besser machen.
Es gibt Wege, Abstand zu halten und doch Verbundenheit zu zeigen. Dazu darf ich Sie alle ermuntern.
Ihre Ursula Engert, 1. Bürgermeisterin